Die ewige Stadt, wie Rom oft genannt wird, zieht mit ihrer Monumentalität und Größe. Um ihre Schönheit zu bewundern, kommt man aus aller Welt. Sobald man da ist, wird man oft enttäuscht. Der Grund liegt aber nicht in der Stadt, sondern in der gleichartigen Information, die man von hiesigen Reiseführern zu hören bekommt. Womit könnte man erfahrene Reisende überraschen?
Wenn Sie Ihre Stadttour mit dem Besuch der Knochenkirche anfangen, bleibt Rom sicher auf lange in Erinnerung
Zeigen Sie das Kolosseum von seiner ungewöhnlichen Seite
Das Amphitheater der Flavier wurde an dem Standort des ehemaligen künstlichen Sees errichtet, seine Fundamentdichte aus armiertartigem Beton beträgt 13 Meter. Davon wird bei jeder Führung erzählt. Folgendes könnte Ihre Touristen wohl überraschen:
- Auf der Arena haben nicht nur Menschen gekämpft, sondern auch Elefanten, Tiger, Löwen, Bären und Nilpferde. Bei der Einweihung während der hunderttägigen Feier sind über 9.000 Tiere gestorben, und während des Festivals, veranstaltet vom Kaiser Trojan, ca. 11.000! Nur wenige Reiseführer trauen sich diesen heiligen Ort als „Friedhof für Tiere“ zu nennen, trotzdem ist es an dieser wohl etwas daran!
- Vor der Entstehung des unterirdischen Grabbau wurde die Arene regelmäßig für Naumachien eingesetzt – spektakuläre Veranstaltungen, imitierende Seeschlachten von Gladiatoren. An den Schlachten waren echte Galeeren und Schiffe beteiligt – viele Menschen sind dabei zu Opfern gefallen! Um die Bühne für 1 Meter zu überfluten, wurde eine spezielle Wasserbrücke eingesetzt – berühmte römische Wasserhydraulikanläge.
- Der Amphitheatergeist lässt sich in der Sankt Johannes Kathedrale spüren, sowie in der Lateranbasilika, und im Plazzo Venezia, wohin wurde zu seiner Zeit von Plünderern und Bauarbeitern viel Marmorstein aus dem Kolosseum hergebracht. Die Einrichtung wurde zum Teil für Baumaterialien fortgechleppt – unsere Vorfahren hatten wohl wenig Respekt vor dem Heiligtum!
- Das Hypogäum, oder der unterirdische Grabbau, eingerichtet ursprünglich für Ausrüstung, Gladiatoren und Tiere, wandelte sich im Laufe der Zeit in ... Gemüsegärten и Kellerräume. Jahrzehntelang haben die Römer sie pragmatisch eingesetzt.
- Die Einrichtung stellt den technischen Höhepunkt dar. Laut des Baugedanken konnten 70.000 Besucher im Brandfall das Gebäude innerhalb von 3 Minuten verlassen!
Das Vorhaben vom Papst Sixtus V dieses Architekturdenkmal in eine Wollfabrik umzubauen konnte wohl nicht wahr werden. Wer weiss, wie hätte die Sehenswürdigkeit in diesem Fall heutzutage aussehen können? Das werden wir wohl nie erfahren.
Während der ganzen Kolosseums Geschichte wurden hier über eine halbe Million Menschen und etwa eine Million Tiere getötet
Damit das Amphitheater der Flavier nicht mehr mit grausamen Tötungen in Verbindung gesetzt wird, hat die italienische Regierung im Jahr 2000 das Programm „Das Kolosseum bei Nacht“ initiert. Immer wenn ein Todesurteil ausgesetzt wird oder ein Staat dieser Welt die Todesstrafe abschafft, wird das Kolosseum nicht in weißer, sondern in goldener Farbe angestrahlt.
Kürzlich hat sich bekannt gemacht, dass Gladiatoren Vegetarier waren: pflanzliche Ernährung half ihnen Speckschicht anzuessen, die als «Schutzweste» diente
Beim Stadtrundgang überraschen Sie Ihre Touristen mit folgenden Fakten:
- Bei der Erzählung von Gladitorenkämpfen erwähnen Sie, dass das Blut der gefallenen Krieger zur Behandlung ... der Fruchtlosigkeit diente.
- Wenn Sie eins der modernen Theatren besuchen, denken Sie daran, dass alte Römer auch da blutige Schauspiele vorzogen. Die Schauspieler, die laut Szenario sterben mussten, wurden durch Sträflinge ersetzt, die direkt auf der Bühne getötet wurden.
- Lassen Sie Ihre Reisenden einen köstlichen Cappuccino probieren, dabei erzählen Sie, dass das Kaffeegetränk in Erinnerung an die Mönche des Kapuziner-Ordens ernannt wurde, die Kapuzen namens cappucio trugen.
Im Restaurant la Parolaccia (ital. – Fluch) wird die Beschimpfung der Besucher akzeptiert: die Atmosphäre im Lokal wird die Touristen wohl überraschen
- Bei Besuch der Nekropole am Sankt Paul vor den Mauern – der Englische Friedhof in Rom – erzählen Sie von dem damaligen Beruf des Bestattungsclowns. Dieser „Fachmann“ kleidete sich als der Gestorbene um, tanzte und scherzte, verjagte böse Geister und sorgte somit fürs Jenseits des Toten.
- Touristen, die sich für italienische Kaufhäuser interessieren, finden bestimmt attraktiv, dass das erste Einkaufszentrum bereits vom Keiser Trojan II v.Ch. gebaut wurde. Es hatte 5 Stockwerke und ca. 150 Verkaufsstellen!
Rom verbirgt in sich zahlreiche Geheimnisse! Forschen Sie, seien Sie neugierig und lassen Sie Ihre Touristen erstauen, die werden mit Sicherheit nochmal hierherkommen wollen!
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