Der Beruf des Fremdenführers scheint nur unkompliziert zu sein. Doch es reicht nicht aus, sich mit historischen Ereignissen oder mit architektonischen Besonderheiten der Einrichtungen an einem bestimmten Ort auseinanderzusetzen, um erfolgreich im Beruf zu sein. Um echter Profi zu werden, muss man mehreren Voraussetzungen gerecht werden.
Sind Sie bereit sich lächelnd bei jedem Wetter einzusetzen?
Was muss man alles auslernen?
- Geschichte und Kulturologie. Ohne ausreichendes fundiertes Wissen in diesen Bereichen kann man nur bescheiden auf die Fragen der Kunden eingehen, außerdem fehlt es in diesem Fall an Improvisationen während der Tour. Am Endeffekt werden Touristen gelangweilt.
- Redekunst. Kunden reagieren mit größerem Interesse auf die Reiseführer, die mit Gefühlen nd Intonation in ihren Präsentationen interessante Akzente setzen können, und nicht nur durchgepaukte Phrasen parat haben. Ohne richtige Sprechweise und eintrainierte Stimme kommt man nicht weiter.
- Psychologie. Während man eine Reisegruppe begleitet, könnten psychologische Kenntnisse zum Einsatz kommen, vor allem in bunt gemischten Gruppen, damit Aufmerksamkeit nicht nachlässt, um entstehende Konflikte zu schlichten, sowie gut eingestimmte Arbeit zu erzielen. Gefragt sind diese Kenntnisse auch bei individuellen Touren, um möglichst genau Vorlieben der Reisenden erkennen zu können und gezielt interessante Informationen zu liefern.
- Logistik. Diese Kenntnisse könnten gut gebraucht werden, um bestmögliche Reiseroute zusammenzustellen. Besonders wichtig sind sie bei der Entwicklung der Übersichtstouren, wenn man für kurze Zeit mehrere Orte zu besichtigen plant.
Bei der Tourplanung sind viele Faktoren zu berücksichtigen
Fremdenführer bedarf starke Gesundheit, um täglich lange Ausflüge zu Fuß bei jedem Wetter aushalten zu können. Es ist auch nötig, unter Druck arbeiten zu können, weil man oft launischen und streitlustigen Kunden begegnet.
Als Fremdenführer sollte man bestimmte Kompetenzen eintrainieren: attraktive Führung und Präsentation, emotionelle Erzählung, erfolgreiche Gruppenarbeit etc. Dafür ist ständiges Üben von Bedeutung – zuerst während simulierten Trainingssituationen, danach in Wirklichkeit. Wie ist es möglich dieses Training zu organisieren?
3 Wege zur Ausbildung
- An Bildungseinrichtungen
Spezialisten für Projektplanung werden sowohl an Berufskollegen, Fachschulen und Instituten der Tourismusbranche, als auch an Universitäten an Fakultäten für Geografie ausgebildet. Der Weg eignet sich für Schulabgänger, die nicht nur einen Beruf erlernen sondern auch Hochschulzeugnis bekommen wollen. Doch die Ausbildung ist zeitlich recht anspruchsvoll, dabei bedarf man nicht alle Kenntnisse des Curriculums (die Zeit muss jedoch investiert werden). Von großem Vorteil ist dabei fundiertes Wissen, das einem später ein eigenes Reisebüro gründen lässt, um nicht immer Führungen organisieren zu müssen.
- An Fachkursen.
Der Vorteil dabei – nur die Information wird vermittelt, die später im Beruf zum Einsatz kommen kann: Grundlagen von Redekunst, Logistik, Psychologie, Routenplanung, Umgangsregeln etc. Darüber hinaus wird beigebracht, Dienste zu werben: über gedruckte Medien, die Webseite für Fremdenführer und Touristen, mithilfe der Visitenkarten und Referenzen.
Ein folgender Vorteil der Fachkurse – Dauer der Schulung (2-3 Monate). Dabei schaffen Lernende sich theoretische Grundlagen anzueignen und praktische Kompetenzen einzuüben. Nach dem Kursabschluss wird ein Zeugnis ausgehändigt, die man stolz seinen Kunden vorweisen kann.
Fachkurse sind geeignet für diejenigen, die sich in der Tourismusbranche zurechtkommen – bringen entsprchendes Wissen aus einem bestimmten Fachbereich mit und bereit sind, die weiterzuvermitteln. Dazu gehören Historiker, Literaturwissenschaftler, Architekten und begeisterte Forscher eigener Region.
Studenten können sich gegenseitig beim Einüben nötiger Kompetenzen unterstützen
- Selbstständig.
Der Weg ist nicht für alle geeignet. Erfolgreich den Beruf zu erwerben ohne Unterstützung erfahrenerer Spezialisten können nur die Menschen, die Informationen einsammeln und Lernpläne zusammenstellen können, darüber hinaus besitzen sie genügend Willenskraft, um sich an die Pläne zu halten. Es ist schwer vorherzusagen, wie viel Zeit das in Anspruch nimmt. Dabei müssen praktische Fähigkeiten in Wirklichkeit mit echten Kunden abgearbeitet werden. Die ersten Versuche werden wohl kaum erfolgreich sein, was entsprechende Folgen für den Ruf des Fremdenführers bedeuten könnte.
Anscheinend schliesst die Erfolgsformel fachliche Ausbildung und selbständige Arbeit ein. Zu den letzten gehören Vertiefung des vorhandenen Wissens, Planung neuer Touren etc. Dies ist der einzige Weg ein guter Fremdenführer zu werden, den man gerne weiterempfehlen würde.
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